OLED steht für „Organic Light Emitting Diode“ – auf Deutsch: organische Leuchtdiode. Diese Technologie hat die Welt der Displays, Bildschirme, Fernseher und mobilen Geräte revolutioniert. Aber was macht OLED eigentlich so besonders und worin liegt der Unterschied zu herkömmlichen LCDs?
Die OLED-Technologie wurde in ihrer heute bekannten Form nicht von einer einzelnen Person, sondern schrittweise von verschiedenen Forschern und Institutionen entwickelt. Im Jahr 1960 veröffentlichte der deutsche Physiker Martin Pope grundlegende Arbeiten zur Ladungsträgerinjektion in organischen Materialien. Die eigentliche Erfindung der modernen OLED wird Ching W. Tang und Steven Van Slyke bei Eastman Kodak zugeschrieben:
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Im Jahr 1987 entwickelten sie die erste zweischichtige OLED, die bei niedriger Spannung leuchtete und eine brauchbare Lebensdauer hatte.
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Sie verwendeten dabei kleine organische Moleküle (Small Molecule OLEDs).

OLED vs. LED & LCD – Wo liegt der Unterschied?
Herkömmliche LED-Displays, auch LED-TVs genannt, basieren auf LCDs, die durch eine separate Hintergrundbeleuchtung aus Leuchtdioden erhellt werden. Die eigentlichen Pixel bestehen aus Flüssigkristallen, die das Licht durchlassen oder blockieren. Farbige Bilder entstehen durch Farbfilter. Diese Technik ist weit verbreitet, hat jedoch einige Nachteile: Die Schwarzwerte sind begrenzt, da schwarze Bereiche nur abgedunkelt werden – nicht vollständig dunkel bleiben.
Bei OLEDs hingegen emittiert jeder Pixel ganz ohne Hintergrundbeleuchtung selbst Licht. Die Basis bildet eine hauchdünne Schicht aus organischen Molekülen, die zwischen einer Kathode (negativ geladen) und einer Anode (positiv geladen) eingebettet ist. Wenn Strom fließt, treffen Elektronen und sogenannte „Löcher“ aufeinander. Diese Rekombination setzt Energie in Form von Licht frei. Dieser Prozess wird als Elektrolumineszenz bezeichnet.
Was bedeutet OLED beim Fernseher?
Der Vorteil von OLED: Jeder Pixel kann unabhängig vollständig abgeschaltet werden. Das macht die OLED-Technologie ideal für TVs, Bildschirme und hochwertige Displays, denn
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es entstehen perfekte Schwarzwerte,
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ein extrem hoher Kontrast und
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ein nahezu unbegrenzter Betrachtungswinkel.
PMOLED, AMOLED und der Unterschied im Aufbau
Es gibt verschiedene Arten von OLED-Displays:
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PMOLED (Passive Matrix OLED): Dieses Display eignet sich für einfache Anzeigen mit wenigen Pixeln, z. B. bei kleinen Wearables oder Messgeräten. Das Array, also das Raster aus OLED-Pixeln, wird zeilenweise angesteuert, was bei größeren Flächen ineffizient ist.
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AMOLED (Active Matrix OLED): Hier wird jeder einzelne Pixel aktiv durch ein Transistor-Array gesteuert. Diese Technik ist besonders energieeffizient, ermöglicht hohe Auflösungen und eignet sich perfekt für Smartphones, Fernseher und moderne Geräte.
Vorteile der OLED-Technologie im Vergleich
Kriterium | OLED | LCD/LED |
Schwarzwerte | Perfekt, da Pixel abschaltbar | Grau-Schwarz, wegen Hintergrundbeleuchtung |
Bildqualität | Sehr hoch | Gut bis sehr gut (abhängig vom Modell) |
Reaktionszeit | Extrem schnell | Langsamer (v. a. bei älteren LCDs) |
Helligkeit | Gut, aber teils unter LCD-Niveau | Sehr hell möglich |
Betrachtungswinkel | Nahezu 180° | Teilweise Farbverfälschungen |
Stromverbrauch | Gering bei dunklen Inhalten | Konstant durch dauerhafte Beleuchtung |
Lebensdauer | Gut, aber abhängig von Farbe | Länger bei gleichbleibender Qualität |
Herausforderungen von OLED: Lebensdauer und Burn-In
Ein Nachteil von OLEDs ist die Lebensdauer: Vor allem blaue OLEDs altern schneller als rote oder grüne. Das kann auf Dauer zu einer Farben-Verschiebungen führen. Auch der sogenannte Burn-in-Effekt, bei dem sich statische Bildelemente dauerhaft einbrennen, ist bei OLEDs möglich, besonders bei Displays, die über lange Zeiträume unverändert betrieben werden.
OLED: Herstellung und Ausblick
Die Herstellung von OLEDs ist aufwändig: Die organischen Schichten sind nur wenige hundert Nanometer dünn. Die Prozesse müssen hochpräzise sein, um diese zu erzeugen. Deshalb ist die OLED-Technik bisher teurer als herkömmliche LCDs. Dennoch ist der Markt in Bewegung: Immer mehr Hersteller setzen auf AMOLED-Technologie für Smartphones, TVs und sogar faltbare Bildschirme.
Zukünftige Entwicklungen konzentrieren sich auf kostengünstigere Produktionsverfahren, nachhaltigere Materialien und eine höhere Helligkeit für den Einsatz in heller Umgebung.
OLED in der Display-Technik
OLED-Displays bieten zahlreiche Vorteile: brillante Farben, perfekte Schwarzwerte, flexible Einsatzmöglichkeiten und exzellente Bildqualität. Neben klassischen LCD-Bildschirmen gilt OLED daher als Schlüssel-Technologie für hochwertige TVs, Smartphones, Wearables und innovative Geräte.